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Akku Quintet: Depart (Review)
Artist: | Akku Quintet |
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Album: | Depart |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | 7D Media / Broken Silence | |
Spieldauer: | 47:32 | |
Erschienen: | 14.06.2019 | |
Website: | [Link] |
7D Media ist die Plattenfirma von Touch-Guitar-Ikone und King-Crimson-Innovator Trey Gunn, also darf man von den Veröffentlichungen des Labels nichts weniger erwarten als grenzgängerische Klänge, und die bieten auch AKKU QUINTET. "Depart" ist bereits das vierte Album der Schweizer Minimal-Jazz-Combo, und diese Bezeichnung passt tatsächlich sehr gut zu der Musik, wenn man den Erstkontakt hinter sich hat.
Die nur fünf enthaltenen Kompositionen bzw. Improvisationen kommen mit wenigen Grundideen aus, die Gitarrist Markus Ischer und Saxofonist Michael Gilsenan selten mit konkreten Melodien versehen, sondern gemeinsam mit Keyboarderin Maja Nydegger (vielleicht von Blaer bekannt) zu intensiv dichten und dabei sehr "beweglichen" Klangteppichen verweben. Federführend beim Songwriting ist indes Sonar-Drummer Manuel Pasquinelli, der durch die Schule von David Torn und Bill Laswell gegangen ist.
Das hört man "Depart" ständig an, gerade weil der Schlagzeuger so punktgenau mit Bassist Andi Schnellmann agiert. Das hypnotische, perkussive Ganze erzeugt häufig einen regelrechten Sog, ohne quantitative Extreme ausreizen zu müssen. Das AKKU QUINTET braucht weder laut oder schnell noch irgendwie virtuos aufzuspielen; vielmehr erzeugt es Stimmung und ein Gefühl von Weite, wie man es etwa auch von Ostinato kennt, die vermutlich der nächstgelegene vergleich zu seiner Musik sind.
Der 15-Minütige Einstieg 'Largo' ist ein Meisterwerk, was Läuterung vom Melancholischen zum Aufbegehrenden betrifft, das ebenfalls überlange Titelstück fungiert auf seine erst vorwitzige, dann ungelenk groovende Art sozusagen als Gegenpol. Dazwischen widmet sich der Fünfer der Naivität des fernöstlichen Post Rock von Mono und Co. ('Made In China' - hier blitzen dann doch wunderhübsche Minimalmelodien auf) oder versprühen tatsächlich Bar-Jazz-Vibes wie in den nicht einmal vier Minuten von 'Breeze'.
Neben dem sprunghaften Abschluss 'Cyan' enthält die letztgenannte Nummer im Zentrum im Grunde die einzigen einigermaßen herkömmlichen Genre-Stilmittel, was "Depart" zu einer feinfühlig abgeschmeckten Suppe aus Vertrautem und aufgregend Neuem macht.
FAZIT: Ein von vorn bis hinten spannender Crossover aus instrumentalem Post Rock und Jazz, der auch und gerade in der Prog-Szene ankommen sollte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr